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Bonner LINKE fährt durch Bonn

Am vergangenen Dienstag, dem 30. August, unternahm DIE LINKE mit insgesamt 15 interessierten TeilnehmerInnen eine kommunalpolitische Fahrradtour durch Bonn. Der planungs- und verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion im Stadtrat, Holger Schmidt, und der Sprecher für Verkehrsplanung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs e. V. (ADFC) Bonn/Rhein-Sieg, Werner Böttcher, begleiteten die Tour.

Mit der Viktoriabrücke nahm die Gruppe gleich zu Beginn ein aktuelles Ärgernis unter die Räder. „Die Radverkehrsführung über die Viktoriabrücke steht beispielhaft für die Geringschätzung der Radfahrerinnen durch die Stadtverwaltung“, so David Rupp, Beisitzer im Vorstand der Bonner LINKEN und Sachkundiger Bürger im Planungsausschuss. „Statt ein Zeichen für das Rad und Anreize für den Umstieg vom Auto auf verträgliche Verkehrsmittel zu setzen, bevorzugt die Stadt den motorisierten Individualverkehr. Der werbewirksame Titel 'Fahrradhauptstadt', den die Stadt anstrebt, ist ein Feigenblatt.“ Werner Böttcher erläuterte an der Loestraße am Clara-Schumann-Gymnasium den Stand des Fahrradstraßenkonzepts in Bonn; auch in dieser Hinsicht könne die Stadt noch viel für die Förderung des Radverkehrs tun. Dasselbe gelte für den Flickenteppich der Radverkehrsführung selbst auf wichtigen Verbindungsstraßen: So zählte die Gruppe auf dem kurzen Weg vom Beethovenplatz über die Endenicher und die Nußallee nach Poppelsdorf fast ein halbes Dutzend Arten der Verkehrsführung. Stringent sei die Stadt einzig bei der Freigabe von Einbahnstraßen in die Gegenrichtung. Weitere Planungsvorhaben diskutierte die Gruppe auf dem Bahnhofsvorplatz und am Viktoriakarree. Holger Schmidt kritisierte hier die einfallslose Projektarchitektur, die ohne jede gestalterische Ambition und ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse der Stadtgesellschaft geplant werde. Der erneute Abriss in zwanzig Jahren sei programmiert. Schließlich besuchte die Gruppe mit der „Didinkirica“-Siedlung ein Beispiel für hauptsächlich kapital geleitete innerstädtische Nachverdichtung, deren klimatische und planerische Auswirkungen auf die MieterInnen nicht ausreichend berücksichtigt werden und daher aus LINKER Sicht abzulehnen ist. „Die Tour war ein voller Erfolg“, so David Rupp abschließend. „Durch die Expertise des ADFC haben wir neue Impulse für den politischen Prozess erhalten. Die Gäste des ADFC und weitere Interessierte haben stadtplanerische Alternativen zur Investorenherrlichkeit kennengelernt.“ Einigkeit herrschte darüber, dass Stadtpolitik der Stadtbevölkerung zu dienen hat. Dafür wird sich DIE LINKE weiter einsetzen.


Bilder von der Veranstaltung findet ihr HIER